Bondage ist eine erotische Praktik, bei der das (teilweise) Fesseln oder Einschränken der Bewegungsfreiheit eines Partners im Vordergrund steht. Die Faszination liegt in der freiwilligen Auslieferung beziehungsweise im Lustgewinn durch das Kontrollieren oder Dominieren des anderen. Bondage ist eine Facette des BDSM (Bondage und Disziplin, Dominanz und Submission, Sadismus und Masochismus) und erfreut sich zunehmender Beliebtheit durch Filme und Bücher wie „Fifty Shades of Grey“. Dieser Text gibt eine Einführung in die Welt der Bondage, erklärt die grundlegenden Techniken, Materialien und Sicherheitshinweise, und bietet eine kleine Liste von Tipps und Tricks zum Ausprobieren.
Materialien und Techniken
Seile
Ein verbreitetes Material, das in der Bondage-Praktik eingesetzt wird, sind Seile. Sie sind äußerst vielseitig und ermöglichen eine Vielzahl an Knoten und Fesselungen, insbesondere im Bereich des sogenannten Shibari, einer japanischen Fesselkunst. Es gibt unterschiedliche Materialien, wie Baumwolle, Hanf, Jute oder synthetische Fasern, die auf individuelle Vorlieben und Anforderungen angepasst sind. Wichtig ist, Seile zu wählen, die nicht in die Haut einschneiden und eine angenehme Haptik aufweisen.
Tücher und Schals
Eine einfache und schnelle Möglichkeit, um in die Bondage-Praktik einzusteigen, stellen Tücher oder Schals dar. Sie eignen sich besonders für Anfänger, da sie weniger Geschick im Knoten erfordern und leicht im Handling sind. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Materialien weich und hautfreundlich sind sowie die Fesselung nicht zu eng gewählt wird, um nicht die Blutzirkulation abzuschnüren.
Handschellen und Fesseln
Handschellen sind ein beliebtes Accessoire der Bondage-Praktik. Sie werden vor allem für das Fesseln der Hände und manchmal auch der Füße genutzt, allerdings sollten sie mit Vorsicht verwendet werden, da sie bei zu engem Anlegen Druckstellen oder Verletzungen hervorrufen können. Eine schonendere Variante stellen gepolsterte Fesseln dar, die mit Klettverschlüssen oder Schnallen angebracht werden und eine größere Bequemlichkeit bieten. In Kombination mit Verbindungsstücken oder Haken können unterschiedliche Fesselpositionen eingenommen werden.
Restriktionskleidung und -geräte
Für Fortgeschrittene bieten sich sogenannte Bondage-Anzüge oder Ganzkörper-Fesseln an, die den gesamten Körper einschließen und eine umfangreichere Einschränkung ermöglichen. Hierzu zählen unter anderem Vakuumbetten, Lederanzüge oder Zwangsjacken. Diese Art von Bondage erfordert besondere Kommunikation und Vertrauen zwischen den Partnern sowie ein hohes Maß an Verantwortung der dominanten Person gegenüber der gefesselten Person.
Sicherheit und Kommunikation
Sicherheitsregeln
Bevor man sich in die Welt der Bondage begibt, sollte man sich mit grundlegenden Sicherheitsregeln vertraut machen. Dazu gehört, niemals Kopf oder Hals unmittelbar abzuschnüren oder Gegenstände in den Mund des Partners einzuführen, die nicht mit einem Sicherheitsmechanismus versehen sind – wie beispielsweise ein Knebel mit Atemöffnung. Ebenso wichtig ist es, stets darauf zu achten, dass keine Körperteile wie Hände oder Füße kalt und blau werden, da dies auf eine mögliche Unterversorgung hindeutet und das Bondage-Spiel sofort beendet werden sollte.
Safewords
Ein essenzieller Bestandteil der Bondage und insbesondere auch anderer BDSM-Praktiken ist der Einsatz von Safewords. Dabei handelt es sich um vereinbarte Signalwörter, die zur sofortigen Unterbrechung des Spiels führen, wenn sie ausgesprochen werden. Dies kann notwendig werden, wenn einer der Partner Schmerzen, Ängste oder einfach Unbehagen empfindet. Bei Bondage-Spielen, in denen der gefesselte Partner möglicherweise nicht sprechen kann, sollten nonverbale Signale etabliert werden, zum Beispiel das mehrmalige Schnippen mit den Fingern, als Äquivalent für ein Safeword.
Vertrauen
Bondage basiert auf einem hohen Maß an Vertrauen zwischen den beteiligten Partnern, da es sich um eine Praktik handelt, bei der einer der beiden sich völlig ausliefert. Dieses Vertrauen muss aufgebaut und gepflegt werden, insbesondere, wenn man noch keine Erfahrungen im Bereich der Bondage gesammelt hat. Offene Kommunikation über Ängste, Bedenken und Wünsche ist entscheidend für ein gelungenes und sicheres Bondage-Erlebnis.
Fazit und Tipps für den Einstieg
Bondage ist eine facettenreiche Praktik, die für neugierige Paare eine spannende und aufregende Erfahrung sein kann. Sicherheit und eine gute Kommunikation sind dabei wesentliche Elemente für ein erfüllendes und lustvolles Ausprobieren. Die Vielzahl an unterschiedlichen Materialien und Techniken bietet für jeden Geschmack und Erfahrungsgrad passende Möglichkeiten. Für den Einstieg empfehlen sich einfache Spielzeuge wie Schals oder gepolsterte Fesseln, um erste gemeinsame Erfahrungen zu sammeln und sich langsam an das Thema Bondage heranzutasten.
Stichpunkte zu Bondage
- Bondage ist eine erotische Praktik, bei der das Fesseln oder Einschränken der Bewegungsfreiheit im Vordergrund steht und Teil des BDSM-Spektrums ist.
- Seile, Tücher, Handschellen und Fesseln, sowie Restriktionskleidung und -geräte sind gängige Materialien und Techniken der Bondage-Praktik.
- Sicherheit und Kommunikation sind essentiell für ein erfüllendes und sicheres Bondage-Erlebnis.
- Safewords und nonverbale Signale sollten vorab vereinbart werden, um jederzeit Einhalt gebieten zu können, wenn Unbehagen oder Schmerzen auftreten.
- Vertrauen und offene Kommunikation sind entscheidend für ein gelungenes Bondage-Spiel.
- Für Anfänger eignen sich einfache Materialien wie Schals oder gepolsterte Fesseln, um erste Erfahrungen zu sammeln und sich langsam an das Thema Bondage heranzutasten.